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Markus Merkle
»immerdar«
15. März – 19. April 2012

Vernissage am 15. März 2012
Einführung: Philipp Ziegler

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Die Angst im Nacken, die Gefahr vor Augen
Wer gesteht sie sich schon ein, die Angst? Ob konkreter Anlass oder diffuses Gefühl, ob im persönlichen, gesellschaftlichen oder globalen Maßstab, Ängste sind omnipräsent, oft berechtigt und gern verdrängt. Die Ausstellung „immerdar“ im Kunstverein Brackenheim präsentiert einen Künstler, der Strategien der Angstbewältigung in der Kunst zum zentralen Thema macht: Markus Merkle. In seiner Malerei, seinen Skulpturen und Installationen finden sich Verweise auf kultische Aspekte wie das Bannen des bösen Blicks, des Todes, als auch auf das Unbehagen vor dem Fremden.
Drei großformatige Gemälde dominieren den Galerieraum. Sie zeigen maskenhafte Gesichter mit weit aufgerissenen Augen und Mündern. Sie scheinen uns anzugrinsen, ist es Häme, Schadenfreude oder die Überlegenheit mehr zu wissen, als der Betrachter?
Arbeiten, die einem durchaus Angst und Schrecken einjagen können, die aber zugleich etwas vom Nervenkitzel und dem schönen Schauer vermitteln, wie wir ihn von rituellen Maskentänzen, japanischen Mangas oder Edvard Munchs Gemälde „Der Schrei“ kennen. „Inner Territories“ (Räume der Seele) nennt Merkle diese Werkgruppe. Etwas älter sind seine Schwarzlicht-Installationen „Ohne Titel“ und „Rising Soul“ (beide 2006), weiße, schwebende Figuren, deren Schädel mit hohlen Augen an Totentanzmotive und Gespensterdarstellungen erinnern.
An der Schnittstelle kunsthistorischer, anthropologischer und biografischer Bezüge gehe es Merkle nicht um eine Art Geisterbahn oder pathologisches Figurentheater, so der Kunsthistoriker Philipp Ziegler: „Vielmehr sind es untergründige Stimmungen, die er mit seinen Arbeiten erzeugen will, indem er über die Verwendung archetypischer Bildmuster und durch die Überlagerung von symbolischen und imaginären Formen auf die psychisch aufgeladene Wahrnehmungsfähigkeit des Betrachters abzielt.“
Leonore Welzin